Teurer Einstieg

Natürlich wenn man rein die Preise für ein 1-meter-Boot aus China um ca. 150.- Euro mit den 1,500.- bis 3,000.- Euro vergleicht, die ein neues Regattaboot mit 3 kompletten Riggs kostet, bleibt einem erst mal die Luft weg.

Das ist aber wie wenn man einen VW-Golf mit einem Ferrari Testarossa vergleichen würde. Bei den Autos ist es jedem klar warum das so ist, was sind aber die Unterschiede zu den RC-Segelbooten? Was macht sie so Teuer?

Die gleichen Unterschiede die Sie auch ungleich Leistungsfähiger machen:

• Hochwertiges Material mit trotz Leichtbau, ungleich mehr Widerstandsfähigkeit

• Erstklassige Verarbeitung

• Viel mehr Einstellmöglichkeiten

• Besseres Segelmaterial

• Jahrzehntelange Entwicklung

Also fast alles was ein Boot ausmacht. Für den Rumpf werden nur Hochwertige Glasfasern (IOM/F5 E) oder Carbon bzw. Kevlar Gewebe, pardon es heißt Gelege, verwendet. Teilweise werden die Rümpfe auch schon mit modernsten Methoden wie Vakuum-Infusion und Tempern im Ofen hergestellt. Das treibt den Preis natürlich hoch, aber diese Rümpfe sind bei einem Bruchteil des Gewichts von ABS od. Holz zu Leistungen fähig die man Ihnen nie im Leben zutrauen würde. Ein Detail am Rande… Der Druck des Mastes im Schiffsboden der durch die Stahlseilwanten erzeugt wird, kann bei einem IOM-Boot schon mal an die 40-50kg/cm² erreichen. Was wohl ein ABS Rumpf aus Chinesischen Pressen dazu sagen würde? Und ein Marblehead Rumpf mit 127cm Länge wiegt heutzutage ohne Einbauten nur rund 300g. Das Carbon/Kevlar-Gewebe ist oft so dünn das man seine Finger im Gegenlicht durch die Schiffswand sehen kann.

Was für die Rümpfe gut ist… ist für die An-bzw. Einbauten gleichermaßen gültig.  Hochwertigste Alumasten u. Bäume oder gleich aus Carbon (M-Klasse) montiert auf hochwertigen Beschlägen mit Einstellmöglichkeiten von denen so mancher Großsegler träumen würde. Schwerter und Ruder ebenfalls meist aus Carbon und die Segel meist aus äußerst zäher PET-Folie in Stärken runter bis 33 millionstel-Millimeter. Reden wir dann noch ganz kurz darüber was eine Segelwinde aushalten soll ? Nun, unter min. 20kg Zugkraft (m. 1cm Hebel) sollte es nicht sein, und natürlich schnell wenn‘s geht.(unter 2sek. End to end)  Der Ruderservo mit Metallgetriebe ist auch bereits Standard.

Wenn man nun all diese Details kennt und berücksichtigt das so ein Rennboot fast ausschließlich in mühsamer Handarbeit hergestellt und Montiert werden muss. Das Endergebnis ist aber ein Schiff das Leistungen erbringt die seinen Besitzer oft auch noch nach Jahren immer wieder zum Staunen bringen. Das ist der Grund warum jemand der sich für solch ein Boot erstmals interessiert oftmals ein „puh ist das Teuer“ nicht unterdrücken kann. Spätestens nach der ersten Probefahrt ist der Preis jedoch kein Thema  mehr. Leider sind es aber genau diese hohen Einstiegspreise die viele Interessenten vom Einstieg in unser schönes Hobby abhalten. Deshalb meine Empfehlung…. Sucht Euch einen Club in der näheren Umgebung, nehmt unbedingt persönlichen Kontakt auf… erkundigt Euch nach Möglichkeiten eventuell an Trainingstagen mit den Schiffen von Clubmitgliedern eine Probefahrt zu machen. Und wenn Euch der Seglervirus befallen sollte, ist es wieder der Club der Euch eventuell mit einem gebrauchten Klassenboot weiterhelfen kann.

Also, seht Euch diese kleinen Kunstwerke doch erst genauer an, bevor Ihr zu dem Urteil kommt.."das ist viel zu Teuer". Teuer ist relativ, man bekommt sehr viel für sein Geld und auch hier gilt das alte Motto der Modellbauer... DIY (Do It Yourself) ist billiger als einfach kaufen. Die Qualität hat jedoch vorrang, nicht der Preis. Das Boot soll ja Wettbewerbsfähig sein. Wir alle wissen wie schwer es ist in diesem Bereich zu guter Beratung zu kommen, deshalb möchten wir es allen Interessierten leichter machen in dieses schöne Hobby und den Regattasport einzusteigen.

Ganz wichtig ! Seht unbedingt in unserer Wühlkiste nach, falls Ihr auf der Suche nach einem brauchbaren Boot seid. Es finden sich dort immer wieder sog. Zuckerl ein !

LG, Josef (AUT35)