And on 7th Day GOD went Sailing!
Und am 7. Tag ging GOTT Segeln!

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AUT 29

Wellen, Wind und Abenteuer: Segelyachten übten auf mich immer einen gewissen Reiz aus.

Da ich auf einemAUT29 1a Teich nicht allein segeln wollte, hörte ich mich in der Region um, recherchierte im Internet und fand den Verein MYC-Wien.

Am Schwanensee in Wien-Oberlaa schaute ich am Sonntag bei Wettfahrten zu. Alle Regatta-TeilnehmerInnen segelten mit baugleichen Renn-Yachten leise und konzentriert rund um Bahnmarken und Bojen. Sofort wollte auch ich es versuchen, leider gab es kein Boot für Probefahrt zum Ausleihen. Im Gespräch erfuhr ich, dass eine für sportliche Wettfahrten geeignete regattafertige RC-Segelyacht samt Sender/Empfänger erstaunlich wenig kostet. Bei verhältnismäßig geringem finanziellen Einsatz konnte ich mit einer DF65 quasi aus dem Karton heraus gleich ein wettkampffähiges Regattaboot erwerben, genial!

Die einfachen Segelboote der sind gleichermaßen für Anfänger und für Fortgeschrittene geeignet. Sie sind handlich, bestehen aus wenigen Teilen und sind mit zirka 1,3 Kilogramm relativ leicht. Als Beginner konnte ich auf Anhieb auf gleicher Augenhöhe mitmachen, wo sonst hätte ich gleich vom Beginn weg eine derartige Chance? Auf der Regattabahn liegt der Schwerpunkt auf Taktik und Bootstrimm.


Der Zusammenbau „out oft the Box“ war dank der guten Anleitung einfach. Schon nach den ersten Übungsfahrten fühlte ich mich als angehender Skipper. Vom AÖSMV erhielt ich (m)ein Kennzeichen zugeteilt. Beim Üben von Wende und Halse, anluven und abfallen sammle ich Erfahrungen. Bestätigen kann ich, dass Abläufe und Manöver authentisch ähnlich jenen der großen Renn-Segelyachten sind.
Mit Sonnenschutz, Kappe und Sonnenbrille bin ich bei jedem Wetter draußen in der Natur an der frischen Luft. Falls Segler von schlechtem Wetter sprechen, sind nicht unbedingt Regen und Kälte mit gemeint. Für sie ist das Wetter erst ungünstig, wenn der Wind ausbleibt. Für diesen Fall hat man Schwimmzeug und/oder ein Bergungs-Boot mit dabei. AUT29 2

Ein Regattaboot ist eher kein Spielzeug. Beim Aufkreuzen sind Instinkt, Geschick, Empathie und Konzentration nötig, es werden quasi alle Gehirnareale aktiviert. Der Spruch: "Es ist leichter eine Wettfahrt zu gewinnen, als alle Regeln zu kennen" kommt nicht von ungefähr! Eine Regatta ist kein Kaffeekränzchen, es geht darum das Maximum aus Boot und Wind herauszuholen und als Erster die Ziellinie zu überqueren.

Manchmal denke ich mir, es ist schade, dass ich nicht früher den MYC entdeckte. Als Kind urlaubte ich mit meiner Familie an der Adria und in der Lagune vor Venedig. Seither waren Boote und Schiffe aller Art interessant und faszinierend. Mangels Taschengeld waren mir anfangs lediglich einfache- wenig dauerhafte- Konstruktionen aus Karton und Balsaplatten baulich möglich.

Als Jugendlicher zeichnete und baute ich mir meine erste 1m-Traumyacht minutiös aus Sperrholz. Stark nachlassende schulische Erfolge und einige „Gefährdungen“ waren die Folge. Im Zuge einer Übersiedlung gingen die Projektunterlagen und das Modell leider verloren.

Es folgten Modellflugzeuge und RC-Segelflieger, siehe Bildbeilage. In bebautem Gebiet ist das Fliegen kaum möglich und so waren demnach viele Kilometer notwendig.

Einmal waren schöneAUT29 3AUT29 4 Sommerferien wegen Lernen für Mathe-Nachprüfung verhagelt. Willkommene Abwechslung in Lernpausen war der Segel-Grundkurs mit Jolle am Attersee.

An- und Ablegen, wenden, halsen – und kentern, brachten mir Selbstvertrauen. Mit Hilfe der daraus gewonnenen Fertigkeiten, der daraus gewonnen Erkenntnisse schaffte ich nicht nur diese Mathe-Prüfung, sondern später auch die Matura.

 

Mittels A-Schein, B2-Schein, Astronavigation- und Funker-Prüfung wurde aus mir ein leidenschaftlicher Segler und Abenteurer. Diverse Jobs im Yachtcharter-Business als Reinigungskraft, als Schiffskoch, als Maschinist und schließlich als Skipper folgten und öffneten mir eine wunderschöne u. lehrreiche Zeit. "Du kannst dir ein besseres Bild der Welt machen, wenn du weißt, wie sie aussieht." Traumhafte unbewohnte Inseln mit herrlichen Badestränden und glasklarem, blauen Wasser sind mir gut in Erinnerung.

Ich habe Respekt vor den Gewalten der Natur und mit großem Glück und Demut Stürme, Begegnung mit Haien und einige Unfälle unbeschadet überstanden. Allerdings habe ich auch erlebt, dass richtige Segelyachten auf Riffen enden oder durch Kollisionen verloren gehen können.

Beim Verein CCCA (für Katamarane) war ich engagiert und gründete später mit Freunden den DCCA (für Dschunkenrigg). Einige Jahre als Skipper der „Sadhana“, einem großen Katamaran im Chartergeschäft, folgten.

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Weitere Seemeilen folgten auf untAUT29 7erschiedlichen Segelyachten und führten mich in verschiedene wunderschöne Reviere. Die meisten Bücher der in den siebziger- und achtziger Jahren aktiven Weltumsegler kannte ich fast auswendig. Einige der damals weltberühmten Einhandsegler, Publizisten und Verfasser (P. Tangvald, W. Hausner, R. Gebhard, B. Moitessier …) lernte ich persönlich kennen. Danach folgten Jahre mit ruhigeren Urlaubs-Törns für Freunde und Familie nach dem Motto „in Alleinlage vor Anker in den schönsten Buchten des Mittelmeeres“.

Was mich am Segeln begeistert, ist das Reisen ohne Treibstoff oder Muskelkraft. Das Gefühl mit dem Segelboot und dem Wind Eins zu werden und sich tragen zu lassen ist es was mich fasziniert. Es ist schön zu beobachten, wie sich bunte Fische in Buchten tummeln, Wellen auf riesige Steilküsten treffen oder Möwen, Schildkröten, Wale und Delphine das Boot begleiten.AUT29 8

 

Beim Segeln mit RC-Yachten kann ich meiner Leidenschaft auch spontan freien Lauf lassen, ohne damit nennenswerte Kosten zu haben. Segeln ist weder laut noch schrill. Es ist ein günstiges, spannendes, und zugleich abwechslungsreiches Freizeitvergnügen.

Bei der Vereinsleitung des MYC und allen Skipper-KollegInnen möchte ich mich herzlich für die freundliche Aufnahme und die Unterstützung bedanken.

In diesem Sinne:

Schot- und Mastbruch und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!

Alfred

AUT 29

 

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