Das Original dieses Artikels findest Du unter http://www.onemetre.net/Build/Makemast/Makemast.htm
Vorbiegen des Masts
Der mindest - Durchmesser für einen Mast der IOM-Klasse beträgt 10,9 mm, falls er auf dem Kiel steht suchen wir eine Länge von ca. 1800mm, Das hat in etwa die Steifigkeit von matschigen Spaghetti. Um mit dieser dünnen Aluminium-Legierung (Kohlefaser für IOM's verboten) die an der Grenze des „A“ Rigg-Windbereichs erforderliche Steifigkeit zu erhalten, müssen wir für eine gute Rigg- Spannung sorgen. Und der einzige Weg, diese zu erhalten ist, den Mast vorzuspannen das heißt, den Mast entgegen der normalen Mast(Vorlieks)-kurve) zu biegen. Ohne Vorspannen ermöglicht der SailsEtc Mast mit 11,1 mm Durchmesser und 0,7 mm Wandstärke Alu-Rohr eine Achterstag-spannung von höchstens 1,5 Pfund, darüber verliert der Kopf des Grosssegels seine Form. Mit Vorspannung, kannst Du das Achterstag bis zu ca. 3,5 Pfund spannen, und die Fock wird bis zur Obergrenze des Rigg's nicht auswehen. Das ist natürlich nicht umsonst, bei sehr leichtem Wind wird die Fock nicht leicht ausschwingen und die Form (Profil) der Fock muss aus der Vorstagspannung kommen. Übrigens, falls Du vorhast Deine Masten vorzuspannen, brauchst Du eine Segelbox, eine Riggtasche geht nicht mehr. Das Rigg muss in der Box entsprechend fixiert werden, da sonst das Segel seine Form verliert.
Ich verwende ein 2m langes, 11,1 mm Alu-Rohr von SailsEtc und biege es nach deren Angaben. Das im Bild gezeigte Rohr wurde von Graham Bantock gebogen. Die oberen 2/3 des Mastes werden am stärksten gebogen. Die Biegung wird wie gezeigt, in der Mastmitte gemessen und sollte 20 mm betragen. Ein Gummiband von Kopf bis Fuß dient als Lineal zum Vergleich. Ich werde die Vorspannung wahrscheinlich auf 30mm erhöhen, für mehr Vorstag-Spannung Ich möchte mit mehr Vorstag-Spannung Segeln. Graham Bantock prüft die Vorspannung, indem Er den Kopf des Mastes in die eine Hand nimmt und Daumen und Zeigefinger der anderen Hand an den Vorstag-Punkt legt, dann biegt er den Mast, wie es Backstag und Vorstag tun würden. Der Mast sollte dann eine schöne, gleichmässige Kurve zeigen, und der Großsegel Vorliekskurve entsprechen.
Die Antwort auf die Frage was zuerst zu tun ist: vorspannen, oder erst Beschläge montieren und dann vorspannen, folgt weiter unten ...
Ablängen
Das Fußende des Masts wird um 20 mm gekürzt. Der Schnittwinkel beträgt 80, nicht 90 Grad. Dies wird auf dem Foto gezeigt, auf dem der Mast im Schraubstock eingespannt ist, gezeigt. Diese Fase des Mastfusses stellt die längere Seite des Mastes nach vorne, so dass, wenn die Wanten gespannt werden, sie dazu beitragen den Mast in seine vorgesehene Kurve zu bringen. Mit der Fase passt der Mastfuß auch besser in den Rumpf wenn er gebogen wird.
Der Großteil des Biegens erfolgt an der Spitze des Mastes. Es ist leichter, die Spitze zu biegen wenn Sie überlänge hat. Biegelinie verläuft bis zum Kopf und es ist fast unmöglich die letzten 10cm mitzubiegen. Und deshalb emfehle ich, biege den Mast vor dem Ablängen und der Beschlagmontage ...
Ich kürze den Mast auf 1790mm. Dies ermöglicht eine abstand von 25mm zwischen der Oberkante des Lümmelkörpers und dem unteren Messband und 10 mm an der Spitze des Mastes zwischen dem oberen Messband und dem Kopfbeschlag.
Lümmelmontage
Ich variiere die Lümmelneigung (beschrieben auf der Lümmel-Seite) in Abhängigkeit von der Windgeschwindigkeit. Ich verstärke den Mast innen mit einem Stück Mastverbinder von SailsEtc, um die Schrauben immer wieder lockern und wieder festziehen zu können. Die Neigung des Lümmels entsteht durch Verwendung eines Keils der nach Bedarf verschoben wird.
Zuerst schneide ich ein Stück von einem 11,1 mm SailsEtc groovy "Mastverbinder" ab, dann schraube ich einen Kabelbinder daran, damit ich den Verbinder im Mast bewegen kann. Dann bohre ich in die Mitte des Verbinders ein kleines Loch für eine Selbstschneidende Schraube. Das Foto zeigt die Schraube die noch nicht fest sitzt.
Der Grund für die Schraube im Verbinder wird im Bild oben gezeigt. Der Verbinder wurde in den Mast gesteckt (der Kabelbinder wird ebenfalls im Mast versteckt), die Schraube passt genau in ein geeignetes Loch das in den Mast gebohrt wurde, dort wird der Mastverbinder fixiert, erst dann wird der Rest der Löcher für den Lümmel gebohrt. Wenn der Mastverbinder nicht mit dieser Schraube fixiert wird, gibt es keine Chance saubere Löcher für den Lümmel-Körper zu bekommen.
Um die richtige Position am Mast für den Lümmel zu finden, solltest Du prüfen, ob der sich der Niederholer frei bewegen kann, auch bei maximaler Mastneigung. Der Kugelgelagerte SailsEtc Lümmel muss ca. 15 mm über Deck montiert werden, während der "normale" Lümmel in ca.10 mm Höhe montiert werden kann.
Wenn Du Dein Rigg etwas weiter unten haben willst, gibt es ein paar Tricks um etwa 10mm zu gewinnen. Du musst den Kontakt von Teilen des Niederholers mit einem eventl. Gewölbten Deck verhindern. Zuerst musst Du den Standard-Niederholer von ca. 180mm auf ca. 100mm verkürzen und neu am Baum befestigen. Dann musst Du die Rändelschraube mit einer Mutter ersetzen. Außerdem musst Du sicherstellen, dass der Arbeitsbereich der Einstellschraube nicht mehr als 5 oder 6 Umdrehungen beträgt, da sonst die Rändelschraube des Einstellers das Deck streifen kann.
Um den Lümmelbereich des Masts fertig zu bekommen wird der "Keil" auf Maß geschnitten und an den Mast geschraubt. Der passende Keil ist in diesem Fall ist ein abgeschnittener Mastfuss der an den Mast geschraubt ist , um als Unterlegkeil zu dienen. Der Keil muss angeschraubt werden, und nicht nur an den Mast geklebt, denn er muss grossen Belastungen standhalten. Wir wollen keinen klappernden Mast. Nach einer Reihe von Regatten kann der Keil aus der Klemme springen, wenn er nicht verschraubt ist.
Die kugelgelagerte Lümmel wird mit einem 1,8 mm Bohrer für die Schraubenlöcher geliefert. Dies ist die richtige Größe für moderate Verstärkung in den Mast, aber für den groovy Mastverbinder ist der Durchmesser zu klein. Die kleinen selbstschneidenden Schrauben brechen, 1.95mm (5/64“) oder 2 mm Löcher sind besser.
Bohren der Löcher für die Takelage
Nach den Spreizer- und Wantenlöchern bohre ich eine ganze Reihe von Löchern für das Fockvorstag. Statt einem einstellbarem Fockvorstag, verwende ich ein fixes Vorstag, und ändere die Mastneigung mit Hilfe einer Reihe Löcher im Mast. Die Löcher haben 6mm abstand, Dies bedeutet, dass jedes Loch den Mastfall um 1 Grad ändert. Ich habe das Vorstag am Mast mit einem Haken eingehängt, der, wenn er im "0" Grad Loch steckt, wirklich 0 Grad Neigung ergibt. Von dort weiß ich genau, welches Loch ich für welchen Windgeschwindigkeitsbereich zu verwenden habe. Das oberste "0" Grad Loch ist 10 mm unterhalb der Mitte des Messbands.
Löcher in 6 mm Abstand
Einbau Achterstagbügel
Die zweitletzte die Aufgabe, den Mastkopf zu vervollständigen. Der Mast und der Achterstagbügel müssen an den Mast geschraubt werden. Der Grund dafür ist, dass vor allem mit Vorgespannten Masten die Gefahr des verdrehens besteht. Falls der Mastkopf und der Achterstagbügel nicht im Mast fixiert sind, kann der Mast sich in einer Böe verdrehen was in der Regel Kopfschmerzen und Depressionen verursacht.
Einbau Mastfuß
Die SailsEtc Mastfuß muss auf seiner vorderen Fläche getrimmt werden, so dass der Mast vollständig vertikal stehen kann. Wenn der Mastfuß nicht auf diese Weise angepasst wird, hat der Mast einen minimalen Neigungswinkel von etwa 1,5 Grad und nicht von 0 Grad in der Standard Mastbox. Wenn Du dann den Mast weiter nach vorne neigst, wird der Mast gerade im Lümmel-Bereich eine sehr unangenehme Kurve bekommen und das Segel überhaupt nicht richtig einstellbar sein. Der Fuß sollte am Mast mit einer kleinen selbstschneidenden Schraube fixiert werden. Ich war außer mir vor Frustration über ein Rennen, als mir beim eiligen wechseln vom "A" Rigg auf "B" Rigg, der Mastfuß in der Mastbox stecken blieb, und ich in der Eile keine Möglichkeit hatte, diesen rechtzeitig für den Start zu entfernen ...
Der Mastverbinder als Lümmelverstärkung und der Achterstagbügel sind aus hartem Alumiminum und brauchen Kühlung bzw. Schmierung beim Bohren. Ich gebe einen Tropfen Öl oder Paraffin auf die Bohrerspitze, das macht das Leben viel einfacher. Auch halte ich die Drehzahl mit den kleinen Bohrern relativ hoch. Alle Schrauben die ich erwähnt habe sind die kleinen #2 3/8" Selbstschneider die mit den Lümmel-Kits geliefert werden, diese sind auch einzeln erhältlich, falls erforderlich. Wenn Sie Ihr erstes Rigg bauen, ist der SailsEtc Rigging Plan (Katalognummer 16d ) ein Muss.
Weitere Details
Das Bild zeigt die Form die ich dem Draht des Wantenspanners gebe, der in die Öse an Deck eingehängt wird. Dies ermöglicht einen sehr schnellen Rigg-Wechsel. In der Praxis wechsle ich mein Rigg in 90 Sekunden, so kann ich meine endgültige Entscheidung nach der 3-Minuten-Warnung treffen.
Das zweite Bild zeigt den Abstand der Löcher auf dem Grossbaum für die Großschot. Diese Löcher sind in 3,5 mm abstand, was bedeutet, dass jedes Loch eine Änderung von einem Grad ergibt. Wenn ich zum Beispiel das Groß voll dichtgeholt bei 3 anstelle von 5 Grad haben will, weiß ich, dass das versetzen des Bogenhaken um zwei Löcher den Trick funktionieren lässt.