Und ist der See zu Ende,
dann fahren wir eine Wende.

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Kiste002Die ideale Bootskiste

Erst mal... die ideale Kiste gibt es nicht.... Sie wäre aufblasbar, hätte Räder und würde sich von selbst am Wasser einfinden.

 Ernsthaft... Eine Kiste macht schon Sinn, es ist nicht gerade die sicherste Variante für Mensch und Material wenn man einfach alles auf die Ladefläche seines Kombis legt und losfährt. Erst wenn man nach einem Unfall das Kielgewicht aus dem Armaturenbrett fischt, bekommt man einen Eindruck welche physikalischen Kräfte wirken.

 Also haben wir uns zu diesem Thema unsere Gedanken gemacht... Kisten gibt es ja viele und jeder verfolgt eine andere Philosophie. Der eine macht eine Minimalkiste, gerade gross genug um das Boot einzufädeln, der andere hat Zimmer, Küche und Kabinett in der Kiste verstaut um die Anzahl der Teile zu reduzieren, die man tragen muss. Wir haben uns für den Mittelweg entschieden, in die Kiste sollte das Boot, die Finne mit Kielgewicht und das Ruder, fertig. Die Kiste sollte stabil und trotzdem so leicht wie möglich sein, sie muss dem Boot so viel Schutz wie möglich bieten und sollte ein paar Jahre halten. Also wenigstens von aussen halbwegs wetterfest sein.

Ich habe lange nach einer Bezugsquelle für geeignete Aluprofile gesucht, denn es war für mich sehr schnell klar, das diese Kiste ein Koffer in Flight-Case Bauweise wird. Die Standardprofile sind jedoch für Holzstärken von 6-11mm, das wäre für unsere Bootskiste viel zu schwer. 4mm Profile wurden gesucht und bei Aweo.de gefunden. Die haben sogar Adam Hall Profile die mit zu den besten in diesem Sektor zählen. Doch die geringe Wandstärke hat auch Ihren Preis, der Koffer verwindet sich, speziell die M-Bootskisten die mit 140cm Länge den Eindruck grosser Pappkartons vermitteln. Die Kiste wird also erst mit einem probaten Innenleben stabil.

Wir haben uns für abnehmbare Deckel mit Einhängescharnieren und Kofferschliessen entschieden, ein Klappgriff verschwindet fast vollständig im Deckel. Auf Kugelecken wurde verzichtet, diese kosten mehr und sind für die feinen 4mm Profile etwas zu klobig. Das Holz wurde bei allen Kisten ausser der für unseren Obmann mit Skai kaschiert. Karl steht eben auf Holz, dieses muss aber noch lackiert werden, sonst ist es Essig mit wetterfest.

Erst wollte ich ja nur 2 Kisten für mich selbst machen, die hohen Versandkosten für die Profile und die begehrlichen Augen meiner Segelkollegen bei der Schilderung meines Vorhabens haben mich aber umgestimmt. Nach einer kurzen Umfrage waren wir bei einer Kleinserie von 6 Kisten angelangt. Diese wurden geplant, das Holz beim örtlichen Dealer bestellt, die Profile, Beschläge und Nieten besorgt, Skai bei Ebay bestellt und los gings.....  Erst mal das Holz kaschiert und auf der Rückseite die Skaidicke weggefräst, sonst passt das Zeugs nicht in die Profile. Was folgt ist Casebau as usual.... Profile schneiden, Ecken drauf, das ganze vernieten, mit Gurten fixieren, Beschläge montieren und erst wieder öffnen wenn alles draufgenietet ist. 

Und weil Euch das wahrscheinlich viel weniger interessiert als der Preis..... Eine Kiste kostet fast ungeachtet der Grösse ca. 100 bis 120.- Euro, je nach Versandkosten und Einkaufsgeschick. Ein Tipp noch.... bei der Qualität der Nieten nicht sparen... Wir haben für 6 Kisten ca. 900 Nieten gebraucht und es ist keine einzige abgerissen oder schlecht vernietet weil wir mit Profinieten gearbeitet haben. Die aus dem Baumarkt sind weder günstiger noch in der Qualität vergleichbar. Und zum Schluss noch ein paar Fotos von unserem Ausflug in den Kofferbau..... Wenn Ihr Lust bekommt, Euch selber so was zu basteln... Auf Anfrage bekommt Ihr sämtliche Bezugsquellen und Materiallisten von uns.

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Euer Josef (AUT 35)

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