Und ist der See zu Ende,
dann fahren wir eine Wende.

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Senec 2013

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Ein Regattabericht nach dem Motto... aber letzter war Er nicht ...Cool

Ich bin ja ein absoluter Newcomer in der RC-Regattaszene.... Das erste Jahr (2013) mit meinem alten E-Boot hat so viel Spaß gemacht, daß der Entschluss im nächsten Jahr bei den Marbleheads mitzufahren schon fast Logisch war.

Es ist die einzige Möglichkeit so viel Erfahrung wie möglich zu sammeln da sich die Segeltage pro Jahr fast verdreifachen.

Also mit meinem Mentor gesprochen und nach kurzer Zeit gab es einen gebrauchten Rumpf mit Kiel und Ruder.... eine alte Archer... ein schönes Boot. Da jedoch die Restaurierung und der Riggbau seine Zeit dauert, stellte mir Karl eines seiner M-Boote zu Verfügung. Es gab ja noch die Chance in Senec die Regatta zu fahren, die wollten wir nutzen. Also hat Karl mit mir ruck-zuck 3 Segelsätze angepasst, meine RC Komponenten im Boot verbaut, das ganze ein wenig in der neuen Donau getestet und wir sind ab damit nach Senec. Hiermit möchte ich mich bei unserem Karl Schmidt sehr herzlich bedanken. Er hat mich quasi ins Regattasegeln gebracht und mich mit seinem Boot und viel tatkräftiger Hilfe nun auch noch in die 2. Bootsklasse begleitet.

IMG 0264Wir kamen in Senec an und ich war erstmal begeistert vom See und der Anlage die die Senecer Segler dort haben. Mit dem Wetter hatten wir Glück, es war ein schöner Spätherbsttag, nur der Wind war am ersten Tag so gar nicht meiner.... ein laues Lüfterl.. na super und ich C-Rigg-Freak sollte mich mit lauter alten Hasen messen. Das erste Mal ein Boot mit 3 RC Funktionen steuern (weil die M-Boote ja meist einen Vorliekspanner haben) und nur 12 Gegner die allesamt schon zig Jahre M-Boote fahren. Ich sah mich schon die Rote Laterne ausfassen und 2 Tage lang hochhalten. Gott sei Dank hatte ich aber nicht lang genug Zeit um mir ernsthaft Sorgen zu machen, es war zu viel zu tun... Fremde Hände schütteln, das Boot fertig machen und Kaffee trinken.... und die ganze Zeit dachte ich mir.... wo ist "mein" Wind... ich brauche Hilfe von "oben". IMG 0263

Und dann Endlich... es geht Los ! Die ersten 2-3 Läufe verfiel ich wieder in meine alte Gewohnheit vom Jahresanfang. Ich sah mir das ganze von hinten an und gab alles um 1 oder 2 Boote zu überholen. Dabei hatte ich Gelegenheit alle Fehler zu machen vor denen mich Karl vorsorglich gewarnt hatte.... ABER ich überstand die ersten Läufe als vorletzter.... Ich gewöhnte mich nach einiger Zeit an den "Gashebel" und vergass immer seltener den Hebel auf Raumen oder Vorwind-kursen zurück zu stellen. Und siehe da... Die Fock schwang problemlos auf und das Boot belohnte mich zusätzlich mit einer beeindruckenden Performance am Wind. Ich bekam ein wenig mehr Vertrauen zum Boot und vor allem zu mir selbst. Deshalb konnte ich den Tag nach 13 Läufen als elfter von 13 Startern abschliessen. Da ich zwischenzeitlich sogar auf dem 10. Platz lag, war es natürlich mein erklärtes Ziel den 10. Platz wieder zu "erobern" und damit 3 ganze alte Hasen hinter mir zu lassen.Laughing

Das Abendessen im Hotel Senec hätte mir wahrscheinlich auch dann geschmeckt, wenn es kalt und ungeniessbar gewesen wäre... ich war hungrig und müde, Ich wusste nicht mal die Plazierung von Karl, er war immerhin 2. oder 3. nach dem ersten Tag, hatte also eine super Leistung abgeliefert, ich hatte jedoch mit mir und meinem Boot so viel zu tun, daß ich noch beim Abendessen geistig "Gas" gab und wieder wegnahm.

Der nächste Morgen: Nach einem guten Frühstück im Hotel ging es wieder zum See. Der 2. Tag brachte fast noch schöneres Wetter als der erste und zusätzlich besseren Wind! Ich freute mich natürlich sehr und dachte mir... endlich ist die Leichtwindprüfung zu Ende. Das Segeln war auch wie erwartet leichter und machte viel Freude. Trotzdem waren meine Läufe nicht besser als am Vortag, denn das A-Rigg verhielt sich anders als erwartet und der Trimm wurde erst spät so, dass das Boot meiner Fahrweise entgegenkam. Unser Karl war davon natürlich unbeeindruckt und fuhr meist so weit vorne daß er für mich nicht länger als bis zur Luvtonne sichtbar war. Ich hatte hinten im Feld 2x einen "Hänger" mit einem meiner Lieblingsgegner und brauchte bei einem davon sogar das Bergeboot um die Boote wieder zu trennen. Bei diesen ersten 5-7 Läufen des Tages bekam ich so viel Rückstand, daß ich nicht nur mein ursprüngliches Ziel - den 10. Platz - abschreiben musste sondern sogar noch um zwei Plätze weiter hinten war, also auf dem 12. Rang. Irgendwann, es muss so um den 10. Lauf des Tages herum gewesen sein... hatte ich meine Sternstunde.. der Wind frischte bis zur Grenze des A-Riggs auf und ich wurde bis auf den 5. od. 6. Platz nach vorne "geweht". Genau weiss ich das leider nicht da die Lauflisten nicht immer ausgehängt wurden und die Pausen zwischen den Läufen (nur 1 Gruppe) sehr kurz waren. Aber egal, ich hatte meinen besten Start des Tages, der Trimm funktionierte am Wind perfekt und ich war an der Luvtonne auf einmal mitten im Feld. Vor dem Wind hatte mein Boot Mitleid mit mir und ich schaffte es ohne überholt zu werden bis zur nächsten Kreuz, dann noch einmal vor dem Wind zittern und auf der Zielkreuz realisierte ich langsam wo ich war. Dieser Lauf versöhnte mich mit der Tatsache nur 12. von 13 zu sein. Ich hatte wenigstens einmal vorsichtig aufgezeigt, und da sich Karl als Krautsammler betätigte, war es mir zum ersten mal gelungen den Meister in einem Lauf zu schlagen, wenn auch nicht ganz fair.IMG 0268
 Karl belegte gesamt einen von 2 zweiten Plätzen und bekam nur aufgrund der höheren Streicher den Pokal des dritten. Mir blieb der 12. Platz da sich die Segler hinter mir leider öfter abwechselten und die Erkenntnis... üben,üben üben.... Und Trotzdem, Letzter war ich nicht, es war zwar das ganze Jahr nicht so knapp wie dieses mal aber dies führe ich erstmal darauf zurück, daß bei einem grösseren Starterfeld die Chance grösser ist, weniger "gute" Segler also meine momentanen Gegner dabei zu haben.

Das Fazit: M-Boot fahren ist anders und doch wieder nicht. Natürlich ist die Segelei die gleiche, aber der zusätzliche "Gashebel" braucht noch seinen Teil meiner Aufmerksamkeit. Die M-Boote sind viel feinfühliger zu steuern und die Leistungsdichte ist sehr gross. Einmal falsch am Rigg zupfen, ein Strafkringel oder ein wenig Kraut sammeln und der Lauf ist komplett versemmelt. Trotzdem macht das Fahren mit diesen Booten mindestens genausoviel Spaß wie mit den E-Booten. Der Entschluss war also richtig. Und das einzige was hilft besser zu werden ist fahren, fahren und nochmal fahren.

Und genau das werde ich nächste Saison auch tun!

Euer Josef, AUT 35  Wink

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